mit Hauke von PARP Framework
Polizeiapparate produzieren in Deutschland beständig Unsicherheiten für zahllose Menschen und Sozialgruppen, z.B. via Ausgrenzung anhand Rassifizierung. Polizei gestaltet und schürt also substanziell und eigenmächtig Konflikte. Wenn Staatsorgane mit(tels) Hoheitsanspruch und Zwangsmitteln den Rechtsschutz und die Sicherheit von Menschen übergehen, vielmehr für jene Gefahrenquellen darstellen, dann verursacht dies sozio-politische Spaltungen, zerrüttet diskursive Integration und demoliert intra-gesellschaftliches Vertrauen. Folglich sollten Polizeipraxen lokal, kollektiv und abolitionistisch behandelt werden. Staatsinstanzen versuchen allerdings solche kritisch-externen Perspektiven auf Exekutivgewalt zu sabotieren. Netzwerke, in welchen Menschen systematisch Daten über Polizeigeschehen erheben, auswerten und veröffentlichen, werden so blockiert und entflochten. Die Armut an Projekten im Feld der Polizeiforschung, trotz chronischer Polizeifehlleistungen, spricht für sich. Der Vortrag ›Unsicherheitsapparat Polizei‹ illustriert kompakt diese Befunde und präsentiert anschließend praxistheoretische Wege zur Behauptung evidenzbasierter Wissensproduktion.