mit Viktor von Chico Mendes
Ausgehend vom Report einer internationalen Recherche AG mit Aktivist*innen aus Mexiko und Deutschland zur Beteiligung der Deutschen Bahn am Megainfrastruk- turprojekt „TREN MAYA“ soll über die Verantwortung deutscher und europäischer Konzerne an Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen gesprochen werden, die sich eigentlich gerne als „menschen- und umweltfreundlich“ verkaufen. Dabei wird schnell ersichtlich: Im offiziellen Diskurs eines „nachhaltigen Kapitalismus“ und im Narrativ von „Entwicklung, Fortschritt und Moderne“ spielen koloniale Kontinuitäten eine bedeutende Rolle. Wer denkt schon an Militarisierung, Grenzschutz, Rohstoffabbau, Landraub, Ökozid, Kriminalisierung und Verfolgung, wenn es um ein „harmloses Infrastrukturprojekt“ geht? Und wer denkt an ein in über einhundert Ländern agierendes Unternehmen, wenn es um die „Deutsche Bahn“ geht? Berichten vom Schnellsten Klimakiller Deutschlands und weiterer Konzerne soll vor allem eine Diskussion um Handlungsoptionen hier in Europa und Deutschland, wo entsprechende Unternehmen ihren Hauptsitz haben, folgen: Welche Rolle spielt das UN-Abkommen ILO-169, wie können staatliche oder private Konzerne für Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung in anderen Regionen der Welt verantwortlich gemacht werden? Diese und weitere Fragen sollen uns im Vortrag mit anschließender Diskussion beschäftigen.