mit Stefan Dietl
Sie arbeiten in Schlachthöfen, in der Pflege, auf dem Bau, in der Logistikbranche oder der Landwirtschaft, aber auch im industriellen Sektor und ihre Ausbeutung bildet zunehmend die Grundlage des deutschen Exportmodells. Zeitlich befristete Arbeitsmigrant*innen, die regelmäßig für einige Wochen oder Monate ihre Heimat verlassen, um in Deutschland zu arbeiten. Obwohl sie überall präsent sind und ohne sie die Produktion in zahlreichen Wirtschaftszweigen zum Erliegen kommen würde, bleiben sie doch meist gesellschaftlich unsichtbar. Gekennzeichnet ist die Arbeit dieser modernen Wanderarbeiter*innen durch lebensgefährliche Arbeitsbedingungen, systematischen Lohnraub und die Umgehung arbeitsrechtlicher Normen. Stefan Dietl, Gewerkschafter und Publizist, beschreibt eindringlich die prekären Arbeits- und Lebensverhältnisse, die den Alltag von Arbeitsmigrant*innen in Deutschland prägen. Daneben beschäftigt er sich mit dem Widerstand der Betroffenen und skizziert die bisher wenig beachteten Ansätze der gemeinsamen Organisierung von Wanderarbeiter*innen im Kampf für ihre Rechte.