Das Schlagwort „Feminismus“ hat sich schon lange in den kapitalistischen Markt integrieren lassen, so sehen wir den Slogan auf T-shirts von H&M, die Außenministerin schwadro- niert von sogenannter „feministischer Außenpolitik“ in Kriegs- gebiete, die Pride Fahne hängt zu CSD Zeiten an so manchen Polizeistationen. Feministische Bewegungen in Berlin- rund um den 8. März etwa – setzen immer wieder Akzente gegen die liberale Aushöhlung. Dennoch, in vielen feministischen und queeren linken Kreisen wird viel auf Identitätspolitik und individuelle Emanzipation gebaut, während materialistische Perspektiven auf Klasse und revolutionäre Umwälzung außen vor gelassen werden. Viele Bewegungen haben in der Vergangenheit und Gegenwart auch deswegen den Begriff „Feminismus“ abgelehnt. Andere, wie die kurdische Bewegung, nehmen bewusst wieder Bezug darauf. Wir wollen in dem Vortrag Kritik am liberalen Feminismus diskutieren und dabei selbstkritisch auf unsere eigene Rolle blicken. Anhand revolutionärere Biografien und Kämpfe wollen wir uns inspirieren lassen, wie feministische Perspektiven, außerhalb des liberalen Skripts und Vertrauen in den Staat aussehen können.